Als ich mit Keksi (www.claudia-scheler.com) 2017 mein erstes E-Springen reiten durfte, habe ich eigentlich insgeheim beschlossen: Ich bin kein Springturnierreiter! Ich springe gerne, aber ich möchte mir bei jedem Sprung selbst aussuchen können, ob ich da drüber gehe oder nicht.
Zweiter Beschluss: Sollte ich doch jemals mit Sammy ein Springturnier reiten, dann definitiv nicht in Euernbach. Die bauen schon viel und hoch auf!
Tja... eigentlich. Aber dann wurde unsere Vereinsmeisterschaft dank Corona verschoben, und ich wollte unbedingt nochmal Turnier reiten, aber es gab keine E-Dressur. Und eigentlich wollte ich ja dieses Jahr eh viel öfter zum Springtraining... Wir haben kurzerhand das Turnier als Vorwand genommen und waren in den letzten Wochen regelmäßig in der Springstunde. Für uns war eigentlich klar: Wir müssen das Turnier als Übung sehen. Wichtig ist nur, dass ich Sammy ordentlich in einen guten Fluss bekomme und sie selbst vorwärts geht. Dann springt sie schon.
Dass sie SO gut läuft, damit habe ich nicht gerechnet.
Das Turnier war ganz im kleinen gehalten und nur für Vereinsmitglieder gedacht. Da der Abreiteplatz sehr matschig war, haben wir vierer Gruppen gebildet und sind dann 10 Minuten gemeinsam auf dem Prüfungsplatz mit dem Springtrainer abgesprungen, bevor jeder seine Prüfung geritten ist. Danach kam die nächste Gruppe dran.
Beim Warmreiten war Sammy deutlich lockerer als bei einer Dressurprüfung. Einmal ist sie durchgegangen, es gab viel zu sehen, aber im großen und ganzen war sie super entspannt!
Ich war die vierte Reiterin. Vor dem ersten Sprung haben wir ordentlich Tempo gebraucht, denn da ging es gleich direkt am gruseligen Richtertisch vorbei. Auf der Geraden bergauf weiter zum ersten Oxer auf einer längeren Strecke auf zwei Steilsprünge zu, wovon der zweite wieder nah am Richtertisch vorbei ging. Das Springen war auf Zeit und jetzt kam eine Kurve, wo man extrem abkürzen konnte. Könnte. Die Tage davor hatte es geregnet und bisher hatte keiner abgekürzt. Ich habe alle drei Reiter vor mir überlegt, ob ich das wagen soll. Aber Sammy bekommt durch solche engen Kurven irgendwie immer einen Motivationsschub und legt selbst nochmal an Tempo zu, deshalb habe ich es einfach gemacht. Es hat geklappt. Der nächste Sprung ging in Richtung Zuschauer, war aber kein Problem. Auch der Oxer, der dort auch zum Training schon stand und meistens ein Problem war, weil er sehr hoch und bergauf gesprungen wurde, war kein Problem. Weiter ging es auf einen Birkenstamm, enge Wendung zu Sprung Nummer 8 und zum Schluss nochmal ein Oxer - FEHLERFREI und somit ein dritter Platz in unserem ersten E-Springen!
