top of page

Ponyurlaub - oder Trainigsbootcamp? Stangenkurs in horgau

An einem Montagmorgen im August haben wir unsere Sachen gepackt und uns auf die Reise gemacht: Das Pony im Anhänger, die 1,40m-Matratze auf der umgelegten Rückbank im Kofferraum (gut, dass der Tiguan so groß ist!) und meine beste Freundin und Star-Fotografin auf dem Beifahrersitz. Das Pony-Sommer-Abenteuer konnte beginnen! Knapp 100 Kilometer von uns entfernt haben wir einen Stangenkurs gebucht. Der Reitstall dort baut Anfang August beide Reitplätze voller kreativer, super beeindruckender Stangenhindernisse auf. Am ersten Tag übt man die Hindernisse, und am zweiten Tag wird der Parcours mit ca 26 Stangenhindernissen auf Idealzeit unter Turnierbedingungen geritten. Die besten zehn der 100 Teilnehmer im Sommer bekommen einen Preis.



Wir waren recht früh dran und konnten daher bei der Gruppe vor uns noch zuschauen, während wir Sammy grasen ließen. Die Hindernisse waren wirklich durchdacht und Trainer Dieter Winterhalder ging echt gut auf die verschiedenen Pferd-Reiter-Paare ein. Sammy war zwar aufgeweckt, im großen und ganzen aber unbeeindruckt von der Kulisse mit den vielen Werbebannern am Zaun. Die Hindernisse schaute sie sich zwar genau an, ging aber überall gut drüber. Unsere Aufgaben waren zum Beispiel die „Sanduhr“, ein Hindernis aus 8 Stangen, die zu einem schmäler werdenden Dreieck und einem anschließend wieder weiter werdenden Dreieck aufgebaut waren. Spannend fand Sammy die enge Gasse zwischen einem Sonnenschirm und einer Schaufensterpuppe hindurch. Auch die enge Gasse aus raschelndem Gebüsch war ihr etwas suspekt. Die beste Übung, auch für zuhause, fand ich die „Windmühle“, in der man über den Stangen einen Galoppwechsel einbauen musste. Das hatten wir bisher nie wirklich geübt, aber durch die eingrenzenden Stangen war es für Sammy gar nicht so schwer! Und, was mir und Sammy am meisten Spaß gemacht hat, war ein Geländesprung aus dem Reitplatz raus, nachdem man auf einer Wiese ausgaloppieren konnte. Sammy war an Tag 1 richtig „on fire“ und bockte fröhlich zwischen den Hindernissen hindurch. Die Übungen machte sie perfekt, man konnte ihr den Spaß richtig ansehen!


Nach der Reitstunde hieß es für uns: Ponyhofurlaub! Sammy durfte auf eine kleine Koppel. Meine Freundin und ich gingen kurz einkaufen, setzten uns dann an den Stall zum picknicken und schauten von der Koppel aus den anderen Teilnehmern zu. Abends waren wir noch eine kleine Runde mit Sammy spazieren, bevor ich sie in eine Box stellen durfte. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sozial sie ist. Fremde Pferde links und rechts? Kein Problem für Sammy! Dass einer davon anscheinend die größte Stallzicke ist? Warum nicht mit ihm Mähne kraulen? Wir ließen den Abend mit einer kleinen Jogging-Runde ausklingen, bevor wir es uns in unserem Matratzenlager gemütlich machten.



Tag 2 war etwas weniger energievoll, aber das wusste ich bereits. Sammy ist eigentlich kein Pferd für 2-Tages-Kurse. Der erste Tag ist immer perfekt, am zweiten ist dann die Luft raus. Macht nichts. Wir begannen den Tag mit einem kleinen Spaziergang, dann ging es nochmal auf die Koppel und anschließend ans Reiten. Von der Idealzeit von 4:20 Minuten waren wir nur zwei Sekunden entfernt, trotzdem waren wir aus den besten 10 schon raus. Ich hatte das noch nie gemacht und war trotzdem super zufrieden und stolz mit unserer Leistung. Ganz nebenbei war es auch einfach Wahnsinn, wie souverän mein Ponylein mich immer wieder mit ihrem Mut überrascht. Sie nimmt es als das selbstverständlichste hin, dass wir einfach mal woanders übernachten. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass sie an solchen Urlauben wirklich genauso viel Spaß hat wie ich!




bottom of page