Nach vielen Grundlagen geht es langsam an das für mich Entscheidende in der Weiterbildung „Grundlagen der Pferdephysiotherapie“ (IST-Hochschule): Die Massagetechniken am Pferd!
Meine Dozentin hat einmal gesagt: „Das Pferd zeigt einem, was ihm guttut und was nicht. Darauf müssen wir hören.“ Und dieser Satz sagt eigentlich schon alles aus: Es gibt viele Techniken, aber nicht die eine, die für jedes Pferd passt. Es ist keine Dauer vorgeschrieben, da nicht jedes Pferd gleich schnell entspannt und locker wird. Und nicht jeder Handgriff tut jedem Pferd gut, daher kann man nicht pauschalisieren, dass genau diese Technik die beste Technik ist.
Es gibt ein paar einfache Grundlagen, die auch wir Pferdebesitzer ohne lange Physiotherapieausbildung anwenden und unseren Pferden damit etwas Gutes tun können: Wir können die Beweglichkeit verbessern und die Muskulatur lockern und dadurch Verletzungen vorbeugen, und ganz nebenbei noch die Bindung zum Pferd stärken. Trotzdem sollte euch immer bewusst sein: Wir sind trotzdem keine Fachleute und bei Problemen sollte immer ein gelernter Physiotherapeut oder Tierarzt kommen!
Durch die Massage wird der Körper besser durchblutet, was beim Mensch während der Massage durch leichte Rötung deutlich wird.
Beim Pferd haben wir dieses Feedback nicht, weil das Fell dazwischen ist. Deshalb müssen wir auf viel feinere Anzeichen achten. Zum Beispiel Ohrenspiel, Kauen/Abschnauben, Kopf senken oder Gähnen sind typische Anzeichen, dass sich das Pferd wohl fühlt.
Wichtig ist auch, dass immer das ganze Pferd, also beide Seiten behandelt werden. Die Massage sollte in einem ruhigen Umfeld stattfinden, damit das Pferd dabei auch entspannen kann. Es gibt keine feste Zeit, wie lange man massieren sollte, denn das variiert von Pferd zu Pferd und sollte individuell angepasst werden. Mögliche Methoden sind hierbei aber das Ausstreichen mit der ganzen Hand in Fellrichtung, Kreisen mit beiden Handflächen, Querfriktionen oder Knetungen. Nächste Woche gibt es ein kurzes Video, in dem ich die Methoden zeige.
