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Tierkommunikation - Sinn oder Unsinn?

"Ich glaub nicht, dass es was bringt, aber ausprobieren schadet ja nicht!" Sowas in der Art dachte ich mir, als ich den Facebookbeitrag gelesen habe, in dem Sabine Rieder nach Pferden suchte, an denen sie Tierkommunikation testen konnte. Sie beginnt gerade ganz neu damit und brauchte deshalb Pferde zum Üben.

Gesagt, getan, ich habe Sabine kontaktiert und habe mich einfach mal darauf eingelassen.

Und ich muss echt sagen: Es ist faszinierend! Nie hätte ich gedacht, dass jemand mit so wenig Hintergrundinformation so viel über mein Pferd herausfinden kann, wie auch immer das jetzt funktioniert hat!

Aber eins nach dem anderen: Sabine meinte, dass sie gerne über zwei Fotos mit Sammy kommunizieren würde. Außerdem wollte sie wissen, ob ich bestimmte Fragen an mein Pony hätte und ob es Probleme gäbe, an denen wir arbeiten wollen würden. Ja, die gab es. Ich habe mich schon lange gefragt, warum Sammy so Angst vor fremden Personen hat und gerade Tierarztbesuche immer schwerer werden. Letztens wollte sie sich nicht einmal mehr am Turnier die Schleife anstecken lassen, weil sie vor dem Mann Angst hatte...

Ich muss echt zugeben, dass ich jetzt doch ganz schön kritisch war. Über ein Foto mit Sammy kommunizieren? Ihr Fragen stellen? Okay...

Naja, probieren kann man es ja mal. So langsam bekam ich aber doch ein bisschen Angst, ob man dabei nicht doch auch was kaputt machen könnte.

Egal, für einen Rückzug war es zu spät. Ich ließ Sabine über die Fotos kommunizieren und wir vereinbarten einen Termin, bei dem sie mir die Ergebnisse geben, Sammy kennenlernen und mit uns die ein oder andere Übung machen konnte.

Und jetzt war ich echt aufgeregt! Als Sabine bei uns am Stall ausstieg, kam aber eine ganz normale Person auf mich zu (ich weiß auch nicht, irgendwie hatte ich jetzt doch vorurteilsmäßig eine esoterisch angehauchte, alte Frau erwartet, aber das ist sie definitiv nicht!) :D

Der Termin war so spannend! Zuerst durfte ich mir das Gesprächsprotokoll zwischen Sabine und Sammy durchlesen. Ich war echt ein bisschen geschockt, aber definitiv im positiven Sinn!

"Wie machst du das?", war das Erste, was ich sagen konnte, nachdem ich mit Lesen fertig war.

Ich hatte nichts von Sammys extremer Empfindlichkeit gegenüber den Fliegen gesagt. Nicht, dass sie im oberen Bereich der Hinterbeine Probleme hatte, doch in dem Gespräch stand sogar, dass es im Winter schlimmer wurde und wir momentan keine Probleme damit hatten. Ich hatte nichts von dem Händler erzählt, von dem ich Sammy gekauft hatte, doch ich hätte den Stall dort nicht genauer beschreiben können, als Sabine es in dem Gesprächsformular stehen hatte. Und auch, warum Sammy beim Ausreiten alleine deutlich entspannter ist als mit Freunden, die Ursache dafür war laut dem Text genau die, die ich auch schon bemerkt hatte!

Und das waren keine Themen, die man bei jedem Pferd so hindrehen kann, dass es immer irgendwie passt. Das waren tatsächlich genaue Fakten, die man eigentlich nur wissen kann, wenn man Sammy wirklich gut kennt!

Bei dem Termin wollten wir noch kurz auf das Problem mit fremden Personen eingehen. Sabine arbeitet mit Energie, so wie ich es auch beim True Lead in Dänemark schon gezeigt bekommen habe.

Grundlage dafür ist, dass jedes Lebewesen eine Art Blase um sich herum trägt. Diese besteht aus verschiedenen, unterschiedlich harten Schichten und jedes Lebewesen hat eine andere Vorstellung, wen er wie nah an sich heran in welche Schicht eintreten lässt. Ich zum Beispiel lasse viele Personen sehr nah an mich heran und habe eher eine weiche Blase, Sammy dagegen braucht viel Platz.

Sabine hat sich in einiger Entfernung zu Sammy aufs Paddock gestellt und erst einmal abgewartet. Später hat sie ihre Hände in zwei Meter Entfernung angehoben und zu Sammy Energie fließen lassen.

Man kann das eigentlich gar nicht wirklich beschreiben, was dann passiert ist. Sammy war anfangs noch abgelenkt und unruhig, später ist sie dann mit knapp zwei Meter Entfernung seitlich zu uns stehen geblieben. Sie hatte Sabine genau im Blick und man konnte an ihren Augen und Ohren genau sehen, wie sie sich fühlte.

Anfangs war sie misstrauisch und auf klitzekleine Bewegungen von Sabines Händen hat sie echt extrem reagiert. Nach und nach durfte Sabine näher hin. Sammy wurde entspannter, kaute, schnaubte ab, gähnte. Und irgendwann kam Sammy freiwillig zu Sabine.

Das klingt so erstmal unspektakulär und man muss für sich entscheiden, ob man sich darauf einlässt oder nicht.

Was ich daraus aber auf jeden Fall für mich mitnehmen möchte, ist dieses "im Hier und Jetzt mit dem Pferd arbeiten", sich nicht ablenken lassen von Gedanken über die letzten Tage oder was morgen passiert. Denn das Pferd denkt auch nur an den Moment jetzt, nimmt alles um sich herum wahr und denkt nicht an die Vergangenheit oder Zukunft. Und das ist eigentlich echt schön, wenn man das kann!

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