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4 Jahre

Heute vor vier Jahren sind wir einmal durch halb Bayern und Baden-Württemberg gefahren, um den Kaufvertrag zu unterschreiben und mein kleines Pony in den Hänger zu packen. Ja, MEIN Pony!

Vier Jahre voller Erlebnisse, voller schöner und weniger schöner Erfahrungen. Momente, in denen ich an mir selbst gezweifelt habe. Momente, in denen Sammy mir ein bisschen Ruhe in meinem chaotischen kleinen Leben geben konnte. Momente, in denen ich der glücklichste Mensch der Welt war. Auch Momente, in denen ich tatsächlich überlegt habe, Sammy wieder abzugeben. Aber auch so viele Momente, in denen ich unglaublich stolz war auf alles, was wir erreicht haben. Und genau das macht uns aus, alle Höhen und Tiefen, die wir schon gemeinsam geschafft haben!

Da gibt es den Tag, an dem ich das erste Mal auf Sammy gesessen bin und sie so getan hat, als hätte sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes gemacht. Irgendwann hat sie sich mal zu mir umgedreht und geschaut, was da eigentlich auf ihr sitzt.

Es gibt den Tag, an dem mich dieses kleine, junge Pony mit viel zu viel Energie runtergebuckelt hat.

Es gibt den ersten gemeinsamen Winter, in dem ich teilweise so Angst vor Sammy hatte, dass wir ein halbes Jahr lang nicht ausreiten waren. Schon beim Spazierengehen ist sie nur gestiegen.

Es gibt unser erstes gemeinsames Turnier, gefolgt von vielen weiteren Prüfungen, die mit der Zeit immer erfolgreicher wurden.

Wir haben unzählige Stunden mit Hängertraining verbracht. Mit dem Ergebnis, dass mein lieber Zwerg auf der Rückfahrt von Dänemark auch nach einem Tag mit acht Stunden Fahrt immer noch willig in den Hänger steigt und die nächsten acht Stunden Heimreise antritt.

Da war unser Stallwechsel 2016, in den Stall, in dem ich groß geworden bin. Wo alle meine Reiterfreunde stehen.

Es gab die Zeit, in der wir unzählige Röntgenbilder gemacht haben und als uns ein Tierarzt erklärt hat, dass Sammy vielleicht als sechsjähriges Pony bald unreitbar wird.

Und es gibt die Zeit, ein Jahr später, in der wir täglich eineinhalb Stunden ausreiten gegangen sind und im gestreckten Galopp über den Strand am Meer entlang galoppiert sind.

Es gibt die Nacht, in der ich unter einem wunderschönen Sternenhimmel bei Sammy auf der Koppel gelegen bin.

Es gibt einen dreistündigen Ausritt, nur wir zwei, ohne Sattel irgendwo im Nationalpark Rømø unterwegs.

Wir waren eine Woche beim Reitabzeichenlehrgang, das erste Mal für eine Woche in einem fremden Stall, mit fremden Pferden auf der Koppel, und nichts davon war ein Problem.

Wir hatten wahnsinnig viele Dressurstunden gemeinsam, sind springen gewesen, ausreiten gegangen, haben Geländesprünge ausprobiert, waren schwimmen, haben Bodenarbeit gemacht, Kurse besucht, sind auf Turniere gefahren.

Es gab die Zeit, in der ich keinen Spaß am Reiten hatte. In der ich Sammy nicht gerecht geworden bin und überlegt habe, ob es für sie besser wäre, wenn ich sie abgebe.

Und trotzdem habe ich in der ganzen Zeit gewusst, dass ich das nie könnte.

Wir waren gemeinsam morgens um fünf Uhr joggen und haben den Sonnenaufgang angeschaut.

Wir sind so konzentriert Dressur geritten, dass ich nicht gemerkt habe, wie es zu regnen begonnen hat und wir beide am Ende klitschnass waren.

Wir sind an einem warmen Sommermorgen das erste Mal nebeneinander auf dem unendlich weiten Sandstrand von Rømø gestanden und wussten, dass dort viele Abenteuer auf uns warten werden. Wir sind dort vier Monate später wieder gestanden, diesmal mit dem Wissen, dass es das letzte Mal in unserem Leben sein wird, dort gemeinsam gestanden zu sein.

Und jetzt sind wir wieder zuhause und hatten heute einen wunderschönen, sonnig warmen Frühlingsspaziergang.

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