Ich hab echt lange immer wieder Zweifel gehabt, ob es richtig ist, mit Pferd so weit weg zu fahren. In ein Abenteuer, von dem ich keine Ahnung habe, was uns erwartet und wie es uns gehen wird. Für mich persönlich war es so im Nachhinein - beziehungsweise auch schon mitten drin - die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Auch wenn die ersten Wochen und die Fahrt anstrengend waren, Sammy hat sich schnell hier eingelebt und ich habe eine Menge neuer Seiten von ihr kennengelernt. Ich weiß jetzt, dass ich das sozialste Pferd der Welt habe. Sammy stand auf einer großen Koppel, auf der wöchentlich neue Pferde dazu gekommen und andere gegangen sind. Es gab nur ein einziges, mit dem sie sich nicht die Mähne gekrault hat. Wirklich. Klar gab es sonst mal am ersten Tag ein bisschen Zickenkrieg, aber spätestens am dritten Tag stand Sammy mit einer Seelenruhe neben dem anderen Pferd und hat vom selben Heuhaufen gefressen. Sammy ist ein richtiges Ausreitpony geworden und ist mittlerweile sowohl in der Gruppe an jeder Position als auch alleine wirklich geländesicher. Ich kann mit ihr über den weiten Strand galoppieren und am langen Zügel am Wasser entlang laufen. Ich kann sie halten, wenn die ganze Gruppe weggaloppiert und wir können die Gruppe unterwegs teilen. Sie läuft in fast allen Situationen mutig voraus und ich kann auch hinter den anderen reiten, ohne dass es Stress gibt. Auch wenn uns eine andere Gruppe mit über 20 fremden Pferden im Gelände begegnet, Sammy schaut sich jedes Pferd an, aber bleibt entspannt.
Nie hätte ich in Deutschland bei starkem Wind ausreiten können. Aber in Dänemark hat Sammy bei Orkanwarnung wieder bewiesen, was sie für ein Verlasspony geworden ist! Wir konnten trotz Wind, der mich teilweise fast vom Pferd geblasen hat, einfach ganz entspannt am langen Zügel durch die Heide laufen. Die größte Veränderung sieht man aber muskulär. Sammy ist viel sportlicher geworden und vor allem ihre Hinterhand sieht momentan echt top aus! Oft kann man das selbst nicht so beurteilen, wenn man das Pferd jeden Tag sieht, aber sie ist wirklich ein hübsches Sportpony geworden! Aber als ich sie letztens frei laufen gelassen habe, ist mir aufgefallen, was sie für einen Schwung und eine Eleganz entwickelt hat. Ich bin echt stolz auf Sammy! Seit sie im Offenstall steht und wir jeden Tag eineinhalb Stunden durchs Gelände laufen, ist Sammy auch so ausgeglichen, wie ich sie noch nie erlebt habe. Sie hat einen wachen Blick und man kann mit ihr arbeiten. Sie konzentriert sich auf mich und ich bin so zufrieden mit allem, was wir machen, wie ich es noch nie zuvor war.
Diese vier Monate hier haben uns zu einem Team gemacht, wie wir es noch nie waren. Wir haben so viel neues dazugelernt, so viel Zeit miteinander verbracht, so viel voneinander gelernt, was uns keiner mehr nehmen kann.
