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Praktikum beim Tierarzt

Dienstag

Der Tag fing eher langweilig an, weil ich bei den Kleintieren dabei war und es da für mich einfach nichts zu tun gab. Ich konnte zuschauen und den Tisch desinfizieren, mehr nicht. Sehr taurig war aber die Diagnose bei einer Hündin. Nach vielen Röntgenbildern und Ultraschall konnte festgestellt werden, dass sie blutigen Urin hat, weil sie einen faustgroßen Tumor an der Blase hat. Folgerung daraus: Je nachdem wie schnell dieser wächst, kann sie in einer Woche sterben oder auch erst in einem Jahr.

Weniger interessant waren dann ein paar Katzen und Hunde, bei denen nur beraten wurde. In der Zeit hat mir die Arzthelferin von ihrer Ausbildung erzählt. Das war auch sehr spannend.

Am Nachmittag konnte ich dann wieder mit zu den Pferden fahren. Die Krankheiten kannte ich schon von Montag, aber es gab neue Erklärungen dazu.

Zwei Pferde hatten Probleme mit den Sehnen, heute wurde nachgeschaut, ob alles passt. Dafür wird das Pferd auf dem Asphalt auf einer geraden Strecke vorgeführt, erst im Schritt und dann im Trab. Wenn alles gut aussieht, wird die Beugeprobe gemacht und das Pferd soll nochmal vortraben. Bei der Beugeprobe gibt es drei Arten. Bei einer werden Huf-, Kron- und Fesselgelenk getestet, bei der zweiten das Karpalgelenk und bei der dritten das Schultergelenk.

Beide Sehnenschaden-Pferde waren auch sehr durchtrittig, das heißt, dass das Fesselgelenk zu weit hinten ist und bei jedem Schritt tiefer liegt als es sollte. Ein Gelenk besteht aus einer Pfanne und einer Kugel, der Druck ist normalerweise gleichmäßig verteilt. Bei Durchtrittigkeit ist die Kugel verschoben sodass mehr Druck unten auf der Pfanne liegt und die Knochen aneinanderreiben.

Wie auch gestern schon wurden viele Pferde geimpft und bei einem wurde Blut abgenommen. Für manche Tests braucht man nur das Plasma, dafür wird das Blut in kleinen Röhrchen dekantiert (= getrennt). Für andere Tests braucht man sortiertes Blut, dafür gibt es spezielle Röhrchen mit Plastikkügelchen drin.

Wir haben auch viele Pferde mit Husten behandelt. Wenn man sich hinter das Pferd stellt, kann man an der unteren Hälfte des Bauches sehen, ob das Pferd mit der Lunge atmet oder den Bauchmuskel als Verstärkung nimmt. Wenn es den Muskel braucht, nennt man das Pressatmung.

Eigentlich schon auch Feierabend für mich bekam ein Pferd auf dem Hof, auf dem ich eh reite, Kolik, und so durfte ich nochmal mithelfen. Das war ein sehr routinierter Ablauf. Bei dem Pferd war der Blinddarm aufgebläht, wenn man dagegengeklopft hat, machte es dumpfe Geräusche wie bei einer Trommel.

ACHTUNG: Ich habe vieles über Krankheiten erklärt, das heißt aber nicht, dass es wirklich zu 100% richtig ist! Vielleicht habe ich manches falsch verstanden oder falsch beschrieben und ich möchte AUF KEINEN FALL, dass ihr jetzt selbst tätig werdet und einfach irgendetwas macht, ohne den Tierarzt zu holen. Das waren einzelne Fälle während dieser einen Woche und ihr solltet einfach den Tierarzt holen und nichts selbst ausprobieren, was ich beschrieben habe!

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